Stadt Elterlein - Hermannsdorf im Erzgebirge

Marktplatz Elterlein Das doppelreihige Waldhufendorf, dessen Strukturen noch heute erkennbar sind, wurde im 12. Jahrhundert vermutlich durch einen namensgebenden Lokator, dem Landverteiler Hermann, gegründet. Die früheste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1495. Durch die ersten Siedler entstanden nach Waldrodung als Flurbegrenzung Lesesteinrücken und Feldhecken. Als bautechnisches Kleinod inmitten architektonisch interessanter Fachwerkbauten ist das Siedlungsgebiet um Sankt Michaeliskirche, Pfarrhaus und ehemaliger Knabenschule besonders erwähnenswert. Der bewusste Verzicht auf störende Gewerbeansiedlungen wirkt sich vorteilhaft auf die Funktion als ruhige, liebenswerte Wohnsiedlung aus. Das so genannte „Stockholz“, der „Hundsrück“ sowie die Waldflächen in Marktplatz Elterlein Richtung Geyer und Tannenberg mit dem Naturschutzgebiet „Hermannsdorfer Wiesen“ laden zu erholsamen Wanderungen ein. Selbst die Stadt Annaberg-Buchholz mit ihren touristischen Sehenswürdigkeiten oder das Schlettauer Schloss sind zu Fuß erreichbar. Die St. Michaelis-Kirche wurde 1542 erbaut. Bei einem Umbau 1842 wurde durch den Schönheider Karl Heinrich Poller eine neue Orgel eingebaut.

Einer Sage nach soll ein Ritter Hermann der Gründer des Dorfes gewesen sein. Seine Burg soll auf dem "Singerstein" gestanden haben, wo heute noch eine Stelle des Felsens als "Backofen" bezeichnet wird. In diesem "Backofen" soll ein Schatz verborgen sein.

Wappen Elterlein Heute zählt Hermannsdorf zu den ältesten Siedlungen des Erzgebirges. Als die deutschen Fürsten nach schweren Kämpfen das erzgebirgische Land erobert hatten, versuchten sie das große Waldgebiet zu besiedeln. Aus Thüringen und Franken riefen sie Bauern herbei, die das Land urbar machen sollten. Die Siedler bekamen vom Landesherren, den Burggrafen von Meißen, eine Fläche zur Ansiedlung und Kultivierung zugewiesen. Jedem Bauer wurde soviel Land zugeteilt, wie er ausreichend bewirtschaften konnte. Ein solches Flurstück wurde als "Hufe" bezeichnet. In der Regel waren sie 160 m breit und 800 m lang. So entstand Hermannsdorf als eine ausgewogene Waldhufensiedlung.